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GESCHICHTE |
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TWIN PIONEER |
Eine
Rarität am Schweizer Himmel (2)
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Während
der Schweizer Einsätze trug der Twin Pioneer auf dem Leitwerk statt dem
Schweizerkreuz den legendären Swissair-Pfeil
Ein Vierteljahr im
Swissair-Einsatz
An der Farnborough Air Show im September 1956 überraschte ein neues
Flugzeug die Besucher. In der statischen Ausstellung stand das dritte Exemplar
des neu konstruierten STOL-Flugzeuges Scottish Aviation Twin Pioneer - in
voller Bemalung der renommierten Swissair. Was steckte dahinter? In den
Fünfziger Jahren machte sich die Swissair Gedanken, wie ein
Zubringer-Flugdienst in die Schweizer Bergregionen betrieben werden
könnte. Der charismatische Chef von Scottish Aviation, David McIntyre, war
überzeugt, dass sein Flugzeug, speziell für den Einsatz von
unvorbereiteten Plätzen aus konstruiert, hiefür das Richtige sei. Er
wollte dies beweisen und traf mit der Swissair Abmachungen für einen
Versuch in der Schweiz. Am 4. Januar 1957 traf der Hochdecker hier ein.
Während drei Monaten stand der 16-Plätzer dann im regelmässigen
Einsatz, vor allem in den Alpen und im Jura. Zu den angeflogenen Zielen
gehörten Davos, St. Moritz (Landung auf dem zugefrorenen St. Moritzer
See), Zermatt (Landung in Täsch) und La Chaux-de-Fonds. Von dort wurden
unter anderem auch für den Export bestimmte Uhren nach Genf geflogen.
Die Versuche fielen grundsätzlich befriedigend aus, doch gab es wegen den
von der Schweiz aufgestellten Sicherheitsanforderungen im Einmotorenflug
Einschränkungen in der Zuladung. Am 4. April 1957 kehrte das Flugzeug nach
Prestwick zurück. «Es hat sich erwiesen, dass ein Flugzeug, das
technisch und wirtschaftlich alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen
Dauerbetrieb von Zubringerdiensten in unseren Bergverhältnissen
erfüllen würde, heute noch nicht zur Verfügung steht. Die Frage
wird weiterhin sorgfältig im Auge behalten werden» - so der Kommentar
der Swissair zu den dreimonatigen Versuchsflügen.
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Der im Winter 1957 von der Swissair versuchsweise eingesetzte
Twin Pioneer G-AOEO in La Chaux-de-Fonds |
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Dreimal Twin Pioneer
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Zwischen 1955 und
1962 wurden insgesamt 90 Twin Pioneers gebaut, einer davon als nicht
flugfähige Bruchversuchszelle. Die meisten Maschinen flogen in
aussereuropäischen Ländern. Nachstehend die Lebensläufe des Twin
Pioneers, der im August die Schweiz besuchen wird und der beiden Maschinen mit
Schweizer Beziehung. |
G-APRS Air
Atlantique
Baunummer 561
Erstflug am 13.9.1959. Statt Ablieferung an Philippine Airlines als PI-C430 ins
englische Luftfahrzeuregister als G-APRS eingetragen. Einsätze in England,
Deutschland, Sierra Leone und Kuwait. 1965 als XT610 an die Empire Test Pilots
School geliefert und auf dem Militärstützpunkt Boscombe Down
stationiert. 1975 von Flight One Ltd. gekauft und als G-BCWF zivil eingetragen.
Im November 1992 durch Air Atlantic gekauft. 20.-29.8.1999 für
Rundflüge auf dem EuroAirport Basel-Mulhouse stationiert. |
G-AOEO in
Swissair-Farben
Baunummer 503
Erstflug am 26.8.1956, Im September 1956 in Swissair-Farben an der Farnborough
Air Show ausgestellt. Vom 4.1.1957 bis 4.4.1957 Einsatz in der Schweiz für
Flüge nach Davos, St. Moritz, Zermatt und La Chaux-de-Fonds. Transportiert
wurden sowohl Personen wie auch Fracht. Aus rechtlichen Gründen (das
Flugzeug wurde nicht ins schweizerische Luftfahrzeugregister eingetragen),
musste das in England aufgemalte Schweizerkreuz auf dem Leitwerk durch den
Swissair-Pfeil ersetzt werden. Am 7.12.1957 stürzte die Maschine infolge
Verstrebungsbruch wegen Materialermüdung in der Nähe von Tripolis ab.
Unter den sechs Todesopfern befand sich auch Scottish Aviation Chef David
McIntyre. |
HB-HOX
Schweizerische Grundbuchvermessung
Baunummer 570
Erstflug am 16. April 1959. Im Mai Übernahme durch die Eidg.
Vermessungsdirektion und am 10.8.1959 Eintrag im schweizerischen
Luftfahrzeugregister. 1963 Einbau stärkerer Motoren mit anschliessendem
Erstflug am 11.3.1963. Im Juni 1978 Ueberflug nach Alpnach und am 15.7.1978
Transport auf dem Seeweg zum Verkehrshaus der Schweiz in Luzern.30.9.1983
Transfer am Lasthaken des Super-Pumas HB-XNE der Helog zum Eidg. Flugzeugwerk
in Emmen. Im November 1978 auf der Strasse nach Sion transportiert und dort
teilweise zerlegt im Freien gelagert. |
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