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THEMA |
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PILATUS PORTER |
Ein
Phänomen wird 40 Jahre alt
von Markus
Herzig, 23. April 1999
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Auf
Schneefeldern in den Bergen fühlt sich der Turbo Porter genauso zu
Hause...
Der
«Jeep der Lüfte» feiert Geburtstag. Am 4. Mai 1959 startete der
Pilatus Porter zum ersten Flug. Heute, 40 Jahre danach, wird der PC-6 immer
noch gebaut.
Der kleinen Schweizer Firma Pilatus Flugzeugwerke AG gelang Ende der
fünfziger Jahre das, was die grössten Flugzeugwerke seit Jahren
vergeblich versucht hatten: Sie baute eine STOL-Maschine, welche Aufgaben
bewältigt, die ein Normalflugzeug gar nicht und ein Helikopter nur mit
grösserem Aufwand und höheren Kosten ausführen kann. Die
Entwicklungsarbeiten am Porter wurden 1957 aufgenommen. Nach einer
einjährigen Studie präsentierte Henry Fierz, der damalige technische
Leiter von Pilatus, die Entwürfe des Pilatus Commercial Nr. 6 (=PC-6), dem
er den Namen «Porter» gab, dem damaligen Konzernchef Dr. Bührle:
«So etwa zehn Stück wird man davon schon verkaufen können»,
soll er auf die Frage nach den Marktmöglichkeiten geantwortet haben. Er
trug das O.K. mit Handschlag mit nach Hause, wohl nicht nur wegen dieser zehn
Stück, sondern vielleicht auch weil der Konzernchef von Anfang an den
Weltmarkt im Auge hatte. Er täuschte sich nicht; bis heute wurden
über 410 in Stans hergestellte PC-6 in alle Kontinente der Erde verkauft.
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Der Porter Prototyp Porter HB-FAN «Yeti» auf dem
nepalesischen Flugplatz Pokhara mit dem Matschaputschare im
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Die
Bewährungsprobe
Am 4. Mai 1959
konnte der erste von vier Prototypen, HB-FAN, von einem Lycoming 340 PS
Kolbenmotor angetrieben, pilotiert von Rolf Böhm, seinen Erstflug
ausführen. Kurze Zeit später wurde er an der Luftfahrtaustellung in
Paris der Weltöffentlichkeit vorgestellt - er war die Sensation! Im
Dezember 1959 übernahm der bekannte Gletscherpilot Hermann Geiger als
Vertreter des AéCS Sektion Wallis den dritten Prototyp HB-FAP. Nach
etlichen Versuchsflügen wurde er bald für unzählige Versorgungs-
und Rettungsflüge erfolgreich in den Bergen eingesetzt, und viele
Verunglückte verdanken ihm ihr Leben. Die Gletscherfliegerei hat durch den
Porter neue Dimensionen erhalten. Unterdessen startete der erste Prototyp am
12. März 1960 zu einer langen Reise nach Nepal. In auffälligen
Farben, getauft auf den Namen «Yeti», leistete er mit den Piloten
Ernst Saxer und Emil Wick ausgezeichnete Dienste für die Schweizer
Dhaulagiri-Expedition im Himalaya und flog zahlreiche Material- und
Personentransporte mit voller Nutzlast bis auf eine Höhe von 5700 m
über Meer - Weltrekord! Noch bevor der Porter ein Jahr alt war, erhielt er
einen Eintrag im «Guiness Book of Records» für die
höchstgelegene Landung, die je von einem Starrflügel-Flugzeug
durchgeführt wurde. Erneut machte der Porter mit seinen
aussergewöhnlichen Leistungen in der Weltpresse Schlagzeilen (dass er bei
dieser Expedition verunglückte, lag nicht an seiner Konstruktion).
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