ZIVILLUFTFAHRT
LUFTSTRASSEN

Geburtswehen am Himmel (2)
 

Neue Luftraumaufteilung über der Schweiz
Sicherheit hat Priorität
Flugoperation technisch gerüstet
Piloten früh orientiert
 
Neue Luftraumaufteilung
über der Schweiz

Das ARN verlangt von der Schweiz eine neue Luftraumaufteilung von Zivil und Militär. Nach Seilziehen zwischen Luftwaffe, Bundesamt für Zivilluftfahrt und Swisscontrol steht auf den Strecken Zürich-Genf und Zürich-Mailand je eine variable Luftstrasse bereit. Variabel heisst, dass die Korridore je nach Bedarf der Flugwaffe breiter oder schmäler sind. Schon die breite Variante stellt einen Kompromiss dar, weil sie mit 14 nautischen Meilen (1 NM=1,852 km) zwei NM schmäler als der europäische Standard ist. Ganz eng, nämlich acht NM, wird es, wenn die Flugwaffe Trainingsraum beansprucht. Dann ist es aus mit dem «Freeway-Feeling», die Überwachung ist viel aufwendiger, die grössere Effizienz von ARN kommt nicht mehr zum Tragen. Eine Koordinationsstelle sorgt in Dübendorf für die Zuteilung der Varianten. Auch bei bester Arbeit: die Schweiz bleibt ein Engpass auf Europas Luftstrassen.
 

Das neue Luftstrassennetz ARN
Die Neuordnung der Luftstrassen über der Schweiz
 
Sicherheit hat Priorität
Wegen der Umstellung von Links- auf Rechtsverkehr kreuzen sich die An- und Abflugrouten von Zürich und Basel an fünf zusätzlichen Orten, glatt doppelt so viel wie bisher. Die Überwachung der unteren Flugräume wird für die Air Traffic Controller beträchtlich schwieriger. Weil einige Vorgaben erst kurzfristig eintrafen, gilt gegenwärtig das Motto «Learning by Doing». «Selbstverständlich werden keine Kompromisse bezüglich Sicherheit gemacht», betont der Swisscontrol-Sprecher Geli A. Spescha. Die Rücknahme der Kapazität in den ersten Tagen um 30 bis 40 Prozent ist unter diesem Aspekt zu verstehen. Wie rasch die Normalität wieder einzieht, wagt noch niemand zu sagen.

Swissair und Crossair hatten sich intensiv auf die stürmischen Tage vorbereitet. Vor allem die Information der Kunden wurde stark ausgebaut. Trotzdem sind Verspätungen gegenwärtig noch die Regel. Wie lange? Die Verantwortlichen können hier nur hoffen und auf die Erfahrungen im Norden verweisen. Bei SAS waren bei Einführung von ARN während drei Wochen fast alle Flüge unpünktlich, 420 mussten annulliert werden. Die Schweizer Airlines hoffen sowohl auf weiteres Verständnis der Luftwaffe als auch auf eine flexible Handhabung der Nachtsperren auf den Flughäfen.


 
   
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