PEOPLE
PORTRAIT

"Ein Flugzeug ist etwas Kostbares" (4)
 
Oberlin
Bruno Oberlin mit Herz bei der Arbeit
Von Lokomotiven zu Flugzeugen
Vom Flugzeugbau in den Unterhalt
Vom Mechaniker zum Manager
Persönlich
Lebenselixir Musik
Bruno Oberlin
Die airport Örgeler mit Bruno Oberlin haben soeben ihre erste CD aufgenommen
 
Lebenselixir Musik
Wer denkt, Bruno Oberlin hätte keine Zeit oder kein Interesse für Anderes, könnte falscher nicht liegen. Oberlin bringt es fertig, an einem Abend an drei verschiedenen Anlässen Freunde zu besuchen. Der straffe Zeitplan lässt sich in solchen Fällen nicht immer einhalten. Obwohl er im Beruf auf Pünktlichkeit grossen Wert legt, wissen seine Freunde, dass es bei Bruno in der Freizeit auch mal später als vereinbart werden kann. "Manchmal fehlt ein Abend in der Woche", bekennt Bruno Oberlin, "dann nimmt man halt den ersten in der nächsten Woche." Grund für die viel-Abmacherei ist häufig die Musik. Schon als Fünfjähriger spielte er Trompete, später wurde er in einem Jugendspiel als erster Trompeter gefördert und avancierte zum Solisten.
 
Die Musik war und ist unverzichtbarer Bestandteil im Leben des Bruno Oberlin, auch wenn er in 20 Jahren nicht viel Zeit hatte dafür. Bei der Musik schaltet er ab, tankt er auf und findet Abwechslung. Das Alphorn hat die Trompete als Hauptinstrument verdrängt - darauf ist er indirekt über die Fliegerei gekommen: Als Gründungsmitglied der ehemaligen Modellgruppe Berikon, heute Müswangen, verbringt er alljährlich "Modellferien" auf dem Hahnenmoos. Jener Wirt spielt Alphorn. Aus Neugierde probierte Bruno Oberlin auch einmal - seither spielen die beiden jeweils im Käsekeller gemeinsam Alphorn. Längst spielt Oberlin nicht mehr nur im Käsekeller, sondern auf richtigen Bühnen.
 
Zuerst mit dem Alphorntrio Airport, das später in Alphorntrio Chestenberg umbenannt wurde, dann auch mit den airport …rgelern. Diese fünfköpfige Formation mit Bassgeige, Schwyzer …rgeli und Alphorn oder Trompete hat soeben ihre erste CD aufgenommen. Zurzeit weilen die fünf Musiker gemeinsam mit dem Verkehrsverein Genf auf einer dreiwöchigen Promotionstour in China - nicht primär um für ihre CD Werbung zu machen, sondern um den Chinesen Schweizer Kultur näherzubringen. An seinen ersten Auftritt - es war 1994 an der Generalversammlung des Aero-Club Aargau - erinnert er sich gut. Er hatte sich die Noten so verkleinert kopiert, dass er sie als Spick auf eine Handinnenfläche kleben konnte. Er habe vor Angst geschwitzt, gesteht er.
 
Heute kann er darüber lachen, mit seinem typischen, spitzbübischen Lachen. Überhaupt hat der Mann immer ein Lachen im Gesicht. Ein Lachen, das von Freude an dem, was er tut, zeugt. Dass Bruno Oberlin schallend lacht, ist aber selten. Lucia Oberlin beschreibt ihn mit guten Eigenschaften: "Auch im grössten Stress ist er nie nervös, zornig kann er gar nicht sein. Im Beruf und in der Kindererziehung ist er sehr konsequent: Er gibt immer eine zweite Chance, aber wenn man die nicht nutzt, zieht er Konsequenzen."

 

 
     
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